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Slot.it SICA08B Lancia LC 2-84, Martini #5

Es gibt ja nur sehr wenige Dinge, die im Martini-Design nicht besonders gut aussehen, aber eigentlich fällt uns momentan kein einziges ein. Dieser Lancia jedenfalls sieht aus wie ein fleisch- beziehungsweise stahlgewordener Traum auf vier Rädern. So, das ist ja das Eine, nämlich das für das Auge Wichtige, das ästhetische Empfinden der äußeren Form, denn wir wissen ja: das Auge sieht mit! Und die Farbkombination und Linienführung, die sind doch der reine ästhetische Wahnsinn. Ja, da könnte alles so schön sein, wenn man es eben nur mit der Ästhetik zu tun hätte, aber leider kommt einem die verflixte Realität eben immer wieder einmal dazwischen. Technisch gesehen gab es mit dem ausgesprochen hübschen Lancia ja doch Probleme, die wir aber aufgrund der völlig anderen und letztendlich auch weniger anfälligen elektrischen Technik bei unserem Lieblingshobby nicht erwarten würden. Paolo Barilla, Mauro Baldi und Hans Heyer nahmen mit dem Lancia LC2 an den 1984er 24 Stunden von LeMans teil, schieden aber in der 20. Stunde mit einem Motorschaden aus. Es war wohl mit der Nockenwelle etwas nicht so ganz astrein. Eigentlich schade, denn mit 234,818 km/h stellt Nannini auf Lancia LC2 im selben Jahr einen neuen Rundenrekord auf. Der Wagen hätte also wohl Potenzial gehabt - dennoch dominieren die Porsche 956 T auf ganzer Linie (Barilla wechselt im Folgejahr auch zu Porsche). Aber im Slotracingbereich ist die Nockenwelle nur ganz selten mal ein Problem. Hübsch ist der Lancia dennoch allemal, auch wenn man das jetzt in der seitlichen Ansicht nicht so erkennt - vor allem auch durch die klassische Martini-Lackierung. Und hinten heraus aus den Auspuffrohren bläst die Gewalt von 800 PS. Wenn man da etwas zu nahe dran steht, dann fliegt man im schlimmsten Falle weg wie wenn ein Hurrikan an einem vorbeizieht oder ein Shuriken an einem vorbeifliegt, der mit magischer Gedankenkraft aufgeladen ist. Wenn man an so etwas überhaupt glaubt, dass irgend etwas mit Gedankenkraft aufgeladen ein kann. Bis dahin lassen wir es damit bewenden, unsere Autos mit der Kraft von 12 Volt aufzuladen. Hier nun die Frage: ist das Paolo Barilla, oder ist das nur das Modell? Schwierig zu entscheiden, oder? Von oben betrachtet sieht man ja doch wieder ein Le-Mans-taugliches Flunderdesign der Exraklasse. Was man in der Vergrößerung erkennt, sind vielleicht ganz leichte Unsauberkeiten im Druck vorne: Aber diese könnten mittlerweile auch eher Kampfspuren von der Rennbahn sein. Das ist, mitsamt Gürtelschnalle, das korrekte Bild vom Martini Racing Club, das uns hier erfreut. Schade, dass es dann am Ende doch nicht völlig hingehauen hat mit den 24 Stunden von Le Mans 1984.